Ida B. Wells (1862-1931) war afro-amerikanische investigative Journalistin, Soziologin und Feministin. Sie dokumentierte die Lynch-Justiz in den USA in den 1890er Jahren. Die fehlenden Jahreszahlen sind 1865 und 1895.
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Falsch!
Leider falsch.
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Die Antwort war
OK
Die Statistiken, die von Weißen erstellt und aufrechterhalten wurden und nicht bezweifelbar sind, zeigen, daß während dieser Jahre (XXXX-XXXX) mehr als zehntausend Schwarze ohne formelles Gerichtsurteil und eine gesetzliche Hinrichtung kaltblütig ermordet worden sind. Und als Beweis für die absolute Straflosigkeit, mit der der weiße Mann sich unterstehen kann, einen Schwarzen zu töten, belegen die gleichen Berichte, daß bis jetzt während all dieser Jahre und für all diese Morde nur drei weiße Männer angeklagt, schuldig gesprochen und hingerichtet worden sind.
Richtig!
Die Statistiken, die von Weißen erstellt und aufrechterhalten wurden und nicht bezweifelbar sind, zeigen, daß während dieser Jahre (XXXX-XXXX) mehr als zehntausend Schwarze ohne formelles Gerichtsurteil und eine gesetzliche Hinrichtung kaltblütig ermordet worden sind. Und als Beweis für die absolute Straflosigkeit, mit der der weiße Mann sich unterstehen kann, einen Schwarzen zu töten, belegen die gleichen Berichte, daß bis jetzt während all dieser Jahre und für all diese Morde nur drei weiße Männer angeklagt, schuldig gesprochen und hingerichtet worden sind.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Quelle:
Ida B. Wells-Barnett (1895/1969): On Lynching. Southern Horrors – A Red Record – Mob Rule in New Orleans, New York: Arno Press, S. 8.
Kontext:
Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) und der Befreiung versklavter Menschen stieg die Zahl der Lynchmorde rapide an. Fast immer waren die Opfer Schwarze Männer, die an Bäume gehängt wurden. Lynchmorde wurden von weißen Mobs durchgeführt, um Terror zu verbreiten. Zum Beispiel wurden in Tulsa/Oklahoma 1921 bis zu 300 Schwarze Amerikaner:innen ermordet. Erst 2020 ist das Massakers Teil des lokalen Schulcurriculums geworden. Zusätzlich wurden die sogenannten Jim Crow Gesetze in den südlichen US-Bundesstaaten eingeführt, die Segregation erzwangen und bis in die 1960er gültig blieben. Die Sängerin Billie Holiday protestierte 1939 mit dem Lied „Strange Fruit“ gegen die Lynchjustiz: „Schwarze Körper schwingen in der südlichen Brise, seltsame Früchte hängen an den Bäumen.“
Zum Weiterlesen:
*Audrey Lorde (1984): Sister Outsider. Essays and Speeches. Trumansburg: Crossing Press
*Toni Morrison (2000): Sehr blaue Augen. Reinbeck: Rowohlt.
*Billie Holiday (1939): Strange Fruit. Text von Abel Meeropol
OK
„Nach der Entthronung des Sultans Abdülhamid II. wurde, wie für alle bekannt, die Osmanische Regierung von den vom Judenbund Zion kontrollierten Staatsmännern übernommen, namens Komitee für Union und Fortschritt. An einem Oktobertag des Jahres 1325 (1909), dessen genauen Datum ich nicht mehr in meiner Erinnerung habe, veranstaltete die Komitee für Union und Fortschritt mit der Teilnahme all ihrer Abgeordneten ihren massigen Kongress in Thessaloniki. Ein kleinerer Ausschuss, bestehend aus führenden Personen und Vorsitzenden, beantwortete in einer geheimen Sitzung die Frage „Wie wird nun die Türkei regiert?“ des Zionistenbundes und dessen Unterorganisation Ostjuden Freimaurerloge mit einem vier Punktenbeschluss:
- Der Einfluss und die Macht der Religion in der Türkei wird gebrochen,
- Wirtschaftsressourcen der Türkei werden unter Brüdern verteilt,
- Das Kalifat wird von dem Sultanat getrennt und dadurch geschwächt,
- Bei der ersten Chance wird die Republik erklärt und die Dynastie wird ausgetilgt.“
Richtig!
„Nach der Entthronung des Sultans Abdülhamid II. wurde, wie für alle bekannt, die Osmanische Regierung von den vom Judenbund Zion kontrollierten Staatsmännern übernommen, namens Komitee für Union und Fortschritt. An einem Oktobertag des Jahres 1325 (1909), dessen genauen Datum ich nicht mehr in meiner Erinnerung habe, veranstaltete die Komitee für Union und Fortschritt mit der Teilnahme all ihrer Abgeordneten ihren massigen Kongress in Thessaloniki. Ein kleinerer Ausschuss, bestehend aus führenden Personen und Vorsitzenden, beantwortete in einer geheimen Sitzung die Frage „Wie wird nun die Türkei regiert?“ des Zionistenbundes und dessen Unterorganisation Ostjuden Freimaurerloge mit einem vier Punktenbeschluss:
- Der Einfluss und die Macht der Religion in der Türkei wird gebrochen,
- Wirtschaftsressourcen der Türkei werden unter Brüdern verteilt,
- Das Kalifat wird von dem Sultanat getrennt und dadurch geschwächt,
- Bei der ersten Chance wird die Republik erklärt und die Dynastie wird ausgetilgt.“
Jahr:
Autor*inneninfo:
Mevlanzade war ein kurdischer osmanischer Autor und Journalist, der die Umbruchzeit vom osmanischen Reich in die türkische Republik als politisch aktiver Mensch miterlebte und währenddessen antisemitische Verschwörungstheorien produzierte. Seine letzten Jahre verbrachte er als Exilant der türkischen Republik im französischen Mandat Syrien und war aktiv in der Gründung der damaligen kurdischen Bewegung Xoybun.
Quelle:
Mevlanzade Rıfat Bey (2013): Siyonistler Osmanlıyı Nasıl Yıktı? Derin Tarih Kültür Yayınları, İstanbul. S. 70
Kontext:
Mevlanzade´s antisemitische Texte wurden in den letzten 10 – 15 Jahren in der Türkei insbesondere von den islamistischen und national-konservativen Kreisen wiederentdeckt und ohne jegliche kritische Kommentare erneut sowie transliteriert herausgegeben. Das Buch von Mevlanzade, aus dem das untere Zitat ist, wurde zum ersten Mal im Jahr 1923 während seines Exils in Constanza, Rumänien, veröffentlicht.
Zum Weiterlesen:
Yetkin, E. Y. (2018): Imperialer Wahn und Untergangsfantasien. Zum Antisemitismus der konservativ-nationalistischen Szene in der Türkei. In: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 27. Metropol Verlag. S. 204–228
OK
Wir brauchen eine Strategie des Glücks, nicht der Opfer. Die Linke muss diese Strategie des Glücks spürbar, sichtbar verkörpern (…). Sie muss wegkommen von der spartanischen, der dem Leben abgewandten Einstellung. Ich bin sehr arm, aber ich fühle mich sehr reich. Es geht nicht um Zerstörung, sondern um Überwindung dessen, was ist.
Richtig!
Wir brauchen eine Strategie des Glücks, nicht der Opfer. Die Linke muss diese Strategie des Glücks spürbar, sichtbar verkörpern (…). Sie muss wegkommen von der spartanischen, der dem Leben abgewandten Einstellung. Ich bin sehr arm, aber ich fühle mich sehr reich. Es geht nicht um Zerstörung, sondern um Überwindung dessen, was ist.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Luis Rosadilla (geb. 1953) war Guerillero bei den Tupamaros in Uruguay unter der Militärjunta (1973-1985) und unter Pepe Mujica, ebenfalls Ex-Guerillero, Verteidigungsminister.
Quelle:
Aus einem Brief an Lutz Taufer. Zitiert in Lutz Taufer (2017): Über Grenzen. Vom Untergrund in die Favela. Berlin & Hamburg: Assoziation A, S. 178. Die Jahreszahl (1988) ist eine ungefähre Angabe.
Kontext:
Macht zu hinterfragen bedeutet auch, über Alternativen nachzudenken. Etwas Neues zu schaffen ist oft schwieriger, als Bestehendes zu kritisieren. Aber trotz schwieriger Umstände haben Menschen immer versucht, Gesellschaften frei, gleich und gerecht zu machen. Und doch waren einige Alternativen genauso gewalttätig wie die Gesellschaftsmodelle, die sie überwinden wollten. Bei dem Versuch, eine neue Gesellschaftsordnung zu schaffen, sind auch viele Menschen gestorben. Allerdings gibt es immer wieder Experimente, die mit ihren Ideen Hoffnung machen, jahrhundertealte Herrschaftssysteme zu transformieren. Dies geschieht nicht immer im großen Stil, sondern oft in kleinen Projekten. Es können aber auch ganze Regionen betroffen sein; zum Beispiel der Bundesstaat Chiapas in Mexiko, wo die autonomen, basisdemokratischen Zapatist:innen nach dem Motto leben: „Fragend schreiten wir voran.“ Der US-Historiker Howard Zinn (2004) sagte: „Hoffnungvoll zu sein (…) ist keineswegs nur töricht romantisch!”
Zum Weiterlesen:
*John Holloway (2005): The Concept of Power and the Zapatistas.
*Howard Zinn (2004): The Optimism of Uncertainty.
OK
(…) die Flüchtlinge müssen hinausgeworfen werden, und die Bauern müssen dabei tatkräftig mithelfen.
Richtig!
(…) die Flüchtlinge müssen hinausgeworfen werden, und die Bauern müssen dabei tatkräftig mithelfen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Jakob Fischbacher (1886-1972) gründete 1946 die Bayernpartei, die sich als Sammelbecken von Konservativen und Separatisten für ein unabhängiges Bayern verstand und in deren Zentrum die Abwehr von Ost-Flüchtlingen stand.
Quelle:
Der Spiegel 16/1947: Preußen-Attacke.
Kontext:
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es nicht nur transnationale Migrationsbewegungen, sondern ein viele Menschen migrierten auch innerhalb der neu entstandenen Staaten. In Deutschland migrierten 14 Millionen vertriebene Deutsche aus den während des Faschismus besetzen Ostgebieten und den ehemaligen Teilen Deutschlands gen Westen. In Bayern gab es bis 1950 einen Bevölkerungszuwachs von fast 30%. Die Ost-Flüchtlinge waren zwar Teil des völkischem Konstruktes der deutschen Identität, aber aus Gründen der radikalen Umverteilung wurden sie vehement abgewehrt. Andreas Schachner von der Bayernpartei sagte, dass sich so viele Fremde an den “bayerischen Futterkrippen” bedienten, “dass Pogrome nötig wären, um die Gerechtigkeit wiederherzustellen” (Hoefer 2015). Die Parolen erinnern an aktuelle Diskussionen, die Flucht und Migrationsbewegungen seit Anfang der 2010er Jahre nach Europa begleiten.
Zum Weiterlesen:
*Carsten Hoefer (2015): “Die Flüchtlinge müssen hinausgeworfen werden.”
*Spiegel (1947): Preußen-Attacke.
OK
Ich bin, weil wir sind und weil wir sind, bin ich.
Richtig!
Ich bin, weil wir sind und weil wir sind, bin ich.
Jahr:
Autor*inneninfo:
John Mbiti (1931-2019) war ein kenianischer Theologe. Das Zitat basiert auf der in vielen Teilen Afrikas verbreiteten Ubuntu-Philosophie, z.B. auf Zulu: ‘Umuntu ngumuntu ngabantu’ (Ein Mensch ist ein Mensch durch andere Menschen).
Quelle:
John Mbiti (1974): Afrikanische Religion und Weltanschauung. Berlin-New York: Walter de Gruyter, S. 137
Kontext:
Ubuntu wird auf viele Bereiche angewendet wie Philosophie, als Grundlage für ein frei verfügbares Computerbetriebssystem und als Inspiration für ein Wirtschaftssystem jenseits des Kapitalismus. Im Gegensatz zu Descartes‘ Cogito ergo sum (Ich denke, also bin ich) spricht aus dieser Geisteshaltung, dass – entgegen dem individualistischen Weltbild der Aufklärung – das Wohlergehen der Menschen miteinander verknüpft ist. Erfolg ist demnach nicht die Anhäufung materiellen Reichtums einzelner, sondern die „Wiederherstellung von Lebenskraft, der lebendige Geist, der unsere Existenz durchdringt und die Welt, dessen Teil wir sind“ (Naudé 2010: 113). Piet Naudé, Prof. an der Nelson-Mandela-Universität in Südafrika, schlägt vor, das die afrikanische Ubuntu-Philosophie Grundlage eines neuen Handelssystems sein könne.
Zum Weiterlesen:
*Abeba Birhane (2017): Descartes was wrong: ‘a person is a person through other persons’.
* Piet J. Naudé (2010): Fair Global Trade: A Perspective from Africa. In: Geoff Moore: Fairness in International Trade. Durham: Springer‘s.
OK
“Vor diesem Virus war die Menschheit bereits mit Erstickungsgefahr bedroht. Wenn es Krieg geben muss, kann er nicht so sehr gegen ein bestimmtes Virus gerichtet sein, sondern gegen alles, was […] in der langen Herrschaft des Kapitalismus ganze Bevölkerungsgruppen der Welt […] zu einem schweren, keuchenden Atem und einem Leben der Unterdrückung gezwungen hat.
Diese Einschränkung zu überwinden würde bedeuten, dass wir das Atmen jenseits seines rein biologischen Aspekts […] als das [erfassen], was wir gemeinsam haben […]. Damit meine ich das universelle Recht zu atmen.”
Richtig!
“Vor diesem Virus war die Menschheit bereits mit Erstickungsgefahr bedroht. Wenn es Krieg geben muss, kann er nicht so sehr gegen ein bestimmtes Virus gerichtet sein, sondern gegen alles, was […] in der langen Herrschaft des Kapitalismus ganze Bevölkerungsgruppen der Welt […] zu einem schweren, keuchenden Atem und einem Leben der Unterdrückung gezwungen hat.
Diese Einschränkung zu überwinden würde bedeuten, dass wir das Atmen jenseits seines rein biologischen Aspekts […] als das [erfassen], was wir gemeinsam haben […]. Damit meine ich das universelle Recht zu atmen.”
Jahr:
Autor*inneninfo:
Joseph-Achille Mbembe (geb. 1957) ist kamerunischer Historiker und Politikwissenschaftler. Er ist Professor an der Witwatersrand-Universität in Johannesburg, Südafrika.
Quelle:
The University of Chicago Press Journal (Achille Mbembe), 13.04.2020: “The Universal Right To Breathe.”
Kontext:
Mbembe macht in seinem Artikel auf die allgemeine Zerstörung der Grundlagen allen Lebens auf unserem Planeten aufmerksam. „Vor allem in Afrika, aber auch an vielen Orten im globalen Süden werden der energieintensive Abbau, die Ausweitung der Landwirtschaft, räuberische Landverkäufe und die Zerstörung von Wäldern unvermindert weitergehen. Die Stromversorgung und Kühlung von Computerchips und Supercomputern hängt davon ab. […] Wenn COVID-19 in der Tat der spektakuläre Ausdruck der planetarischen Sackgasse ist, in der sich die Menschheit heute befindet, dann geht es um nichts Geringeres als den Wiederaufbau einer bewohnbaren Erde, um uns allen den Atem des Lebens zu geben. Wir müssen die Lunge unserer Welt zurückerobern, um neue Wege zu beschreiten. Mensch und Biosphäre sind eins. Alleine hat die Menschheit keine Zukunft.”
Zum Weiterlesen:
OK
Lange Zeit lebten wir unter der Diktatur der Kommunisten, doch jetzt haben wir herausgefunden, dass das Leben unter der Diktatur von Wirtschaftsleuten nicht besser ist.
Richtig!
Lange Zeit lebten wir unter der Diktatur der Kommunisten, doch jetzt haben wir herausgefunden, dass das Leben unter der Diktatur von Wirtschaftsleuten nicht besser ist.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Grigori Gorin (1940-2000) war ein russisch-jüdischer Arzt, Drehbuchautor und Schriftsteller.
Quelle:
Boris Kagarlitsky (1994): Square Wheels: How Russian Democracy got Derailed. New York: Monthly Review Press, S. 191.
Kontext:
Der Präsident der Sowjetrepubliken Michail Gorbatschow versuchte in den Transformationsprozessen von Glasnost (Öffentlichkeit) und Peristroika (Umgestaltung) einen Übergang der Sowjetunion demokratisch zu gestalten. Das Land war aber hoch verschuldet und musste wirtschaftliche Reformen durchführen, um Kredite zu bekommen. Der russische Präsident Boris Jelzin entmachtete Gorbatschow mit der Auflösung der UdSSR, verbot die Staatspartei und regierte in der Wirtschaftskrise ein Jahr lang mit Sonderdekreten. Wertvolles Staatseigentum wurde verscherbelt (z.B. 40% der Ölgesellschaft mit einem Jahresumsatz von ca. 190 Mrd. US$ (2006) wurde für 88 Mio. US$ verkauft (Klein 2010: 323)). 1999 übergab er die Macht an Putin, dessen erste Amtshandlung es war, Jelzin Immunität zu garantieren (ebd.: 329).
Zum Weiterlesen:
*Aris Chatzistefanou & Katerina Kitidi (2012): Katastroika. Dokumentarfilm.
*Naomi Klein (2010): Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus. Frankfurt a. M.: Fischer, S. 307.
OK
Die Emanzipation der Frau ist kein Akt der Nächstenliebe, das Ergebnis einer humanitären oder mitfühlenden Haltung. Die Befreiung der Frau ist eine grundlegende Notwendigkeit für die Revolution, die Garantie für ihre Kontinuität und die Voraussetzung für ihren Sieg. Das Hauptziel der Revolution besteht darin, das Ausbeutungssystem zu zerstören und eine neue Gesellschaft aufzubauen, die die Potenziale der Menschen freisetzt und sie mit der Arbeit und der Natur in Einklang bringt.
Richtig!
Die Emanzipation der Frau ist kein Akt der Nächstenliebe, das Ergebnis einer humanitären oder mitfühlenden Haltung. Die Befreiung der Frau ist eine grundlegende Notwendigkeit für die Revolution, die Garantie für ihre Kontinuität und die Voraussetzung für ihren Sieg. Das Hauptziel der Revolution besteht darin, das Ausbeutungssystem zu zerstören und eine neue Gesellschaft aufzubauen, die die Potenziale der Menschen freisetzt und sie mit der Arbeit und der Natur in Einklang bringt.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Samora Machel (1933-1986) war der erste Präsident Mosambiks nach der Unabhängigkeit 1975. Er kam 1986 bei einem Flugzeugabsturz im Apartheids-Südafrika ums Leben, dessen Ursachen ungeklärt sind.
Quelle:
Aus einer Ansprache auf der Gründungskonferenz der mosambikanischen Frauenorganisation OMM. Zitiert in: Stephanie Urdang (1989): And still they dance. Women, War and the Struggle for Change in Mozambique. New York: Monthly Review Press, S. 96.
Kontext:
Nach den Dekolonisationsphasen bricht in vielen befreiten Ländern eine transformative Zeit an, in der über politische, kulturelle und ökonomische Utopien nachgedacht und Ideen umgesetzt werden. Feminismus ist während dekolonialer Phasen immer wieder von wichtiger Bedeutung, um gemeinsam und über Geschlechtergrenzen hinweg gegen die koloniale Vormachtstellung anzukämpfen. Doch auch wenn Frauen in Umbrüchen und Revolutionen Frauen eine Hauptrolle spielen (Mugo 2010), wird in nachfolgenden Phasen wieder auf patriarchale Rollenmodelle zurückgegriffen (Linhard 2005). Das Foto ist bei der Beerdigung Machels aufgenommen.
Zum Weiterlesen:
*Micere Mugo (2010): Die Rolle der Frauen in afrikanischen Befreiungsbewegungen – Ein illustratives Beispiel aus Kenia. In: Africavenir (Hrsg.): 50 Jahre afrikanische Un-Abhängigkeiten – Eine (selbst)kritische Bilanz, S. 48-55.
*Tabea Alexa Linhard (2005): Fearless Women in the Mexican Revolution and Spanish Civil War. Columbia: University of Missouri Press.
*Le Monde Diplomatique (Augusta Conchiglia, 11/2017): The mysterious death of Samora Machel.
OK
Nachdem er den versammelten Generälen seine wahre Absicht bekannt gemacht hat – den Eingeborenen von Haiti für immer eine stabile Regierung zu gewährleisten (…), das Land unabhängig zu machen und die Freiheit zu genießen, (…) Ausdruck verlieh; holte er ihre Meinungen ein, und forderte von jedem der versammelten Generäle ein Gelübde, Frankreich für immer zu entsagen und eher sterben, als unter deren Herrschaft zu leben und bis zu ihrem letzten Atemzug für die Unabhängigkeit zu kämpfen.
Richtig!
Nachdem er den versammelten Generälen seine wahre Absicht bekannt gemacht hat – den Eingeborenen von Haiti für immer eine stabile Regierung zu gewährleisten (…), das Land unabhängig zu machen und die Freiheit zu genießen, (…) Ausdruck verlieh; holte er ihre Meinungen ein, und forderte von jedem der versammelten Generäle ein Gelübde, Frankreich für immer zu entsagen und eher sterben, als unter deren Herrschaft zu leben und bis zu ihrem letzten Atemzug für die Unabhängigkeit zu kämpfen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Oberster General Dessalines und weitere Generäle. Jean-Jacques Dessalines (1758-1806) war ehemaliger Sklave und wurde im Unabhängigkeitskampf Haitis zum Obersten General. Er erklärte sich selbst 1804 zum Kaiser und herrschte bis 1806. Seine Ermordung löste große Unruhen aus.
Quelle:
Kontext:
Die haitianischen Anti-Sklaverei-Aktivist:innen kämpften seit 1791 für ihre Unabhängigkeit von Frankreich und gegen die weiße Elite der Insel. 1794 wurde die Sklaverei abgeschafft. Nach einem mehrjährigen Unabhängigkeitskrieg drohte Napoleon (der seit 1799 wieder faktisch an der Macht war) mit der Wiedereinführung der Sklaverei, aber die Haitianer:innen gewannen und als erster lateinamerikanischer Staat wurde Haiti 1804 unabhängig. Allerdings boykottierte ein Zusammenschluss europäischer Staaten und der USA Haiti und führte es somit fast in den Ruin. Da ihr eigener Wohlstand auf der Plantagenwirtschaft und damit auf dem Prinzip der Sklaverei begründet war, befürchteten sie, dass die haitianischen Verhältnisse auch auf ihre Nationen übergreifen könnten. Somit wurde Haiti außenpolitisch in die Isolation gedrängt und der neue Staat musste riesige Entschädigungszahlungen an die ehemaligen Sklavenbesitzer:innen zahlen. Frankreich verlangte als Gegenleistung für die Anerkennung Haitis als unabhängiger Staat 1825 eine Entschädigungssumme von 150 Millionen Francs. Die Summe wurde später auf 90 Millionen Francs heruntergesetzt. Erst 1947 konnte Haiti diesen Betrag mithilfe von Krediten endgültig abbezahlen. Die hohe Staatsverschuldung direkt nach der Unabhängigkeit wird vielfach als der Beginn der wirtschaftlichen Außenabhängigkeit Haitis gesehen. Auf der Weltkonferenz gegen Rassismus 2001 forderte Haiti dafür von Frankreich Entschädigungen.
Zum Weiterlesen:
*Projekt in Haiti und der Dominikanischen Republik, wo Jugendliche Geschichte der Sklaverei aufarbeiten.
*Bundeszentrale für politische Bildung (2010): Haiti – Die “erste schwarze Republik” und ihr koloniales Erbe.
*C.L.R. James (1963): The Black Jacobins. New York: Random House.
OK
Unser Wald ist feucht und so kann sich kein Feuer in seinem Inneren ausbreiten. Die Brände ereignen sich praktisch an denselben Orten, an denen Indigene und Mischlinge ihre Gärten in bereits abgeholzten Gebieten niederbrennen.
Richtig!
Unser Wald ist feucht und so kann sich kein Feuer in seinem Inneren ausbreiten. Die Brände ereignen sich praktisch an denselben Orten, an denen Indigene und Mischlinge ihre Gärten in bereits abgeholzten Gebieten niederbrennen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Jair Bolsonaro (geb. 1955) ist seit 2019 Präsident von Brasilien. Er wird stark kritisiert für seine autoritäre und neoliberale Politik, sowie für seine frauenfeindlichen, homophoben und rassistischen Äußerungen.
Quelle:
Telesur, 23.09.2020: Bolsonaro Blames Indigenous Peoples, NGOs, Press for Disasters.
Kontext:
Von 2000 bis 2018 wurde Regenwald in der Größe von Spanien abgeholzt: 513.016 km² (Amazonia Socioambiental 2020). Besonders Bolsonaro, dessen politische Karriere von Großgrundbesitzer*innen gefördert wurde (Süddeutsche, 17.05.2020), treibt die Vernichtung und Ausbeutung des Regenwaldes und somit des Klimawandels voran. Es sollen neue Flächen für Viehzucht und Landwirtschaft entwaldet werden. Auch die Förderung von Bodenschätzen im Amazonasgebiet wie Mineralien oder Öl soll durch neue Gesetze erlaubt werden. Unternehmen können außerdem nach Bolsonaros Plänen bald leichter an legale Titel für indigenes Land kommen. Die deutsche Bundesregierung hatte im Dezember 2019 ein Lieferketten-Abkommen mit Brasilien unterzeichnet, nach dem Importe von Fleisch, Soja und Holz sowohl als entwaldungsfrei als auch ohne sklavenähnliche Arbeitskräfte produziert werden sollen. Allerdings waren ein Jahr später nur 22% der Sojaimporte dahingehend zertifiziert, während die Importe aus Brasilien insgesamt anstiegen (Deutsche Umwelthilfe 2020). Auch im zweitgrößten Regenwald der Welt, im Westen Papua-Neugineas, das seit 1963 von Indonesien besetzt ist, wird die Abholzung auf indigenem Gebiet vorangetrieben (Raki Ap 2021) und die lokale Bevölkerung unterdrückt (UN Human Rights Office, 30.11.2020), während westliche Konzerne wie BP dort ungestört aktiv sind und sich nicht „in die politische Belange einmischen wollen“ (Financial Times, 16.09.2019).
Zum Weiterlesen:
*Nachdenkseiten (Federico Füllgraf, 10.01.2021): Die UFA in Amazonien – Chronik einer wilden deutschen Kinematographie, vom Kaiserreich bis zur Nazi-Herrschaft
*Humans Rights Watch (2021): Attempt to Greenwash Bolsonaro’s Environmental Record Backfires at OECD
OK
Indigene Frauen und Familien stehen seit jeher an vorderster Front und versuchen, Gewalt gegen indigene Frauen und deren tiefe Wurzeln aufzudecken und Veränderungen herbeizuführen. Seit mehr als 519 Jahren leisten unsere Frauen Widerstand gegen die koloniale Gewalt gegen uns, unser Volk, unsere Nation und unser Land. Es ist die älteste soziale Bewegung in Nordamerika. Um die Gewalt für alle Menschen zu beenden, müssen indigene Frauen im Zentrum der Lösung sein.
Richtig!
Indigene Frauen und Familien stehen seit jeher an vorderster Front und versuchen, Gewalt gegen indigene Frauen und deren tiefe Wurzeln aufzudecken und Veränderungen herbeizuführen. Seit mehr als 519 Jahren leisten unsere Frauen Widerstand gegen die koloniale Gewalt gegen uns, unser Volk, unsere Nation und unser Land. Es ist die älteste soziale Bewegung in Nordamerika. Um die Gewalt für alle Menschen zu beenden, müssen indigene Frauen im Zentrum der Lösung sein.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Bridget Tolley (geb. 1960), Kitigan Zibi Anishinabeg-Aktivistin und Gründerin von Families of Sisters in Spirit. Sie setzt sich für die Recht von First Nation Frauen in Kanada ein.
Quelle:
Kontext:
Indigene Frauen standen oft an der Spitze antikolonialer Bewegungen wie Toypurina (1760-1799) im heutigen Kalifornien oder Bartolina Sisa (1750/1753-1782) in Bolivien. Sisa hatte die Befehlsgewalt über eine Armee von 40.000 Kämpfer:innen, die 1781 drei Monate lang die spanischen Kolonisatoren in La Paz belagerten. Der internationale Tag indigener Frauen findet an ihrem Todestag statt: Sie wurde am 05. September 1782 von den Spanier:innen hingerichtet.
Die Erziehungswissenschaftlerin Cyndy Baskin schreibt, dass koloniale Gewaltherrschaft oft indigene Geschlechtervorstellungen verdrängt haben. Sie erforschte beispielsweise, dass Frauen in indigenen Communities auf den Turtle Islands/Kanada anerkannte Persönlichkeiten waren (Baskin 2019).
Zum Weiterlesen:
*Pearson McKinney (2016): Before European Christians Forced Gender Roles, Native Americans Acknowledged 5 Genders.
*Beverley Jacobs (2014): How do we stop aboriginal women from disappearing? Ted talk.
*Families of Sisters in Spirit.
*Cyndy Baskin (2019): Contemporary Indigenous Women’s Roles: Traditional Teachings or Internalized Colonialism?
OK
Die Verletzung der Menschenrechte, das System institutionalisierter Brutalität, die drastische Kontrolle und Unterdrückung jeglicher Form von Opposition werden als ein Phänomen diskutiert (und oft verdammt), das rein gar nichts oder höchstens indirekt mit der klassischen ungezügelten ‚freien Marktwirtschaft‘ zu tun hat (…). Diese besonders bequeme Konsequenz eines sozialen Systems, in dem ‚wirtschaftliche Freiheit‘ und politischer Terror ohne Berührungspunkte nebeneinander existieren, erlaubt es den Finanzexperten, für ihren Begriff von ‚Freiheit‘ zu werben.
Richtig!
Die Verletzung der Menschenrechte, das System institutionalisierter Brutalität, die drastische Kontrolle und Unterdrückung jeglicher Form von Opposition werden als ein Phänomen diskutiert (und oft verdammt), das rein gar nichts oder höchstens indirekt mit der klassischen ungezügelten ‚freien Marktwirtschaft‘ zu tun hat (…). Diese besonders bequeme Konsequenz eines sozialen Systems, in dem ‚wirtschaftliche Freiheit‘ und politischer Terror ohne Berührungspunkte nebeneinander existieren, erlaubt es den Finanzexperten, für ihren Begriff von ‚Freiheit‘ zu werben.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Orlando Letelier (1932-1976) war Botschafter Chiles unter Präsident Salvador Allende. Er wurde 1976 bei einem Autobombenanschlag unter General Pinochet ermordet.
Quelle:
Naomi Klein (2010: 137)
Kontext:
In den 1970er Jahren wurden in Lateinamerika (z.B. Chile), Asien (z.B. Indonesien) und Afrika (z.B. Kongo) viele sozialistische Regierungen mit Unterstützung westlicher Geheimdienste gestürzt und durch Diktaturen ersetzt. Den Ländern wurde so klargemacht, dass wenn sie wagten, einen alternativen ‚dritten‘ Weg zu gehen, sie dafür mit staatlichem Terror zu bezahlen hätten (vgl. Klein 2010: 159). Die Diktatur in Chile war für viele ein Versuchslabor des Neoliberalismus. Für Letelier war der neoliberale Ökonom Milton Friedman für Diktator Pinochets Verbrechen mitverantwortlich. Westliche Firmen profitierten direkt von dem Militärregime Pinochets. Ford hatte auf dem Fabrikgelände Internierungslager für aufsässige Arbeiter:innen (vgl. Klein 2010: 155). Claudia Acuña, eine Journalistin, die die Diktatur im Nachbarland Argentinien erlebte, betont, wie schwierig es war, zu erkennen, das Gewalt nur ein Mittel und nicht das Ziel war: Ziel war, eine neue Wirtschaftsordnung durchzusetzen. Dies gelang: „Wir konnten die geheimen Folterzentren zerstören, aber nicht das Wirtschaftssystem, das das Militär begonnen hatte“ (zitiert nach Klein 2010: 178).
Zum Weiterlesen:
*Orlando Letelier (1976): The Chicago Boys in Chile: Economic Freedom’s Awful Toll. In: The Nation 223, Nr. 28, S. 137-142.
*Naomi Klein (2010): Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus. Frankfurt a.M.: Fischer.
OK
Ich spreche für die Millionen von Menschen, (…) die reduziert werden darauf nur einen flüchtigen Blick auf das Leben derer, die im Überfluss leben, zu erhaschen. Ich spreche für die Millionen Frauen, die unter ihnen dem von Männern aufgezwungenen Ausbeutungssystem leiden. Frauen, die kämpfen und die mit uns verkünden, dass der Sklave, der nicht seine eigene Revolte anzettelt, kein Mitleid verdient. Denn er ist gefangen in der Illusion, dass sein Herr ihn einmal befreien wird. Freiheit kann aber nur im Kampf gewonnen werden und ich rufe alle unsere Schwestern aller Rassen auf, in die Offensive zu gehen.
Richtig!
Ich spreche für die Millionen von Menschen, (…) die reduziert werden darauf nur einen flüchtigen Blick auf das Leben derer, die im Überfluss leben, zu erhaschen. Ich spreche für die Millionen Frauen, die unter ihnen dem von Männern aufgezwungenen Ausbeutungssystem leiden. Frauen, die kämpfen und die mit uns verkünden, dass der Sklave, der nicht seine eigene Revolte anzettelt, kein Mitleid verdient. Denn er ist gefangen in der Illusion, dass sein Herr ihn einmal befreien wird. Freiheit kann aber nur im Kampf gewonnen werden und ich rufe alle unsere Schwestern aller Rassen auf, in die Offensive zu gehen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Thomas Sankara (1949-1987) war Revolutionär, Panafrikanist und Internationalist. Er wurde 1983 durch einen Putsch Präsident Burkina Fasos und 1987 durch ein vom Westen (CIA) unterstütztes Komplott ermordet. Sein Nachfolger, Blaise Compaoré wurde 2014 aus dem Amt gejagt nach 27 Jahren Amtszeit. 2021 wurde in Compaorés Abwesenheit ein Verfahren vor einem Militärgericht gegen ihn eröffnet wegen Verdachts an Beteiligung an der Ermordung von Thomas Sankara.
Quelle:
Kontext:
Während der antikolonialen Unabhängigkeitsbewegung forderten die ehemaligen Kolonien eine Demokratisierung der Welt, bspw. der UNO. Wie bei Sankara wurden Themen wie Gender, Umwelt und Demokratie mit kolonialer Beherrschung und für radikale politische Reformen gekämpft. Ab den 1990er Jahren breitete sich die TINA-Doktrin aus (There-is-no-Alternative, siehe Thatcher) und gegebene Verhältnisse wie die neoliberale Marktdemokratie wurde als einzig mögliches System verkauft. Der Diskurs änderte sich. Von der Demokratisierung der Weltstrukturen fokussierte man sich auf die Demokratisierung innerhalb von Staaten, während globale Ungerechtigkeit bestehen blieb. Im Gegensatz zu vielen neoliberalen Regierungen im Westen in den 1980er Jahren waren in einigen Ländern des Trikont noch Alternativen denkbar. Sankaras Regierung enthielt so viele Frauen wie in keinem afrikanischen Land, seine Leibwache waren Frauen auf Motorrädern. Er verbot Beschneidung, Polygamie und propagierte Verhütung. In seiner Regierungszeit wurden die staatlichen Luxusautos verkauft und billige Staatsfahrzeuge angeschafft, Bildungs- und Gesundheitsversorgung verbessert, eine Landreform durchgeführt, die Wiederaufforstung forciert und internationale Entwicklungshilfe abgelehnt, da er sagte: “Der, der dir zu essen gibt, kontrolliert dich” (“He who feeds you controls you”, siehe Shuffield 2006).
Zum Weiterlesen:
*Robin Shuffield (2006): Thomas Sankara. The Upright Man.
*AfricAvenir (Hrsg., 2016): Thomas Sankara. Die Ideen sterben nicht!
*David Scott (2017): From the right to trade to Good Governance.
*Anthony Anghie (2004): Imperialism, Souvereinity and the Making of International Law. New York: Cambridge University Press.
OK
England hat in Indien eine doppelte Mission zu erfüllen: eine zerstörende und eine erneuernde – die Zerstörung der alten asiatischen Gesellschaftsordnung und die Schaffung der materiellen Grundlagen einer westlichen Gesellschaftsordnung in Asien. Die Araber, Türken, Tataren, Moguln, die Indien nacheinander überrannten, wurden rasch hinduisiert (…). Die britischen Eroberer waren die ersten, die auf einer höheren Entwicklungsstufe standen und daher der Hindu-Zivilisation unzugänglich waren.
Richtig!
England hat in Indien eine doppelte Mission zu erfüllen: eine zerstörende und eine erneuernde – die Zerstörung der alten asiatischen Gesellschaftsordnung und die Schaffung der materiellen Grundlagen einer westlichen Gesellschaftsordnung in Asien. Die Araber, Türken, Tataren, Moguln, die Indien nacheinander überrannten, wurden rasch hinduisiert (…). Die britischen Eroberer waren die ersten, die auf einer höheren Entwicklungsstufe standen und daher der Hindu-Zivilisation unzugänglich waren.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Karl Marx (1818-1883) war deutscher Philosoph, Ökonom und Journalist und Mitbegründert der Ersten Internationale (Internationale Arbeiter-Assoziation). Sein Hauptwerk “Das Kapital” ist eines der wichtigsten Bücher der internationalen Arbeiter:innenbewegung.
Quelle:
Karl Marx & Friedrich Engels (1960): Werke. Band 9. Berlin/DDR: Dietz, S. 221.
Kontext:
Auch Karl Marx, der für der Befreiung und Ermächtigung des europäischen Proletariats kämpfte, war der europäischen Überlegenheitsideologie erlegen. Nichtsdestotrotz inspirierten die Ideen und Theorien von Karl Marx Bewegungen in Asien, Afrika, Europa und Lateinamerika, koloniale Beherrschung oder Klassenherrschaft abzuwerfen. Noch während des Ersten Weltkriegs (angefangen mit der russischen Oktoberrevolution 1917) waren sie hier auch erfolgreich. Allerdings waren die neu erschaffenen Systeme keineswegs frei von Herrschaft. Auch in England, Spanien, Italien und Deutschland gab es kommunistische Massenbewegungen, in Bremen, Leipzig und München kurzzeitig auch Räterepubliken. In den Befreiungsbewegungen der Dritten Welt beriefen sich viele Theoretiker:innen und Aktivist:innen auf Marx, z.B. Walter Rodney aus Guayana oder die Politiker Fidel Castro in Kuba und Kwame Nkrumah in Ghana. Auch in Indien gab es eine starke marxistische Bewegung. Noch heute berufen sich Intellektuelle auf den Marxismus, z.B. der Historiker Vijay Prashad (Autor von The Darker Nations: A People’s History of the Third World (2007)). Auch die Literaturwissenschaftlerin Gayatri Chakravorty Spivak steht für eine Neuinterpretation von Marxismus.
Zum Weiterlesen:
*Vijay Prashad (2007): The Darker Nations. A People‘s History of the Third World. New York: The New Press.
*Bernd-Stefan Grewe & Thomas Lange (2015): Kolonialismus. Suttgart: Reclam.
OK
Gib einem Mann einen Fisch und er kann einen Tag davon essen. Gib ihm eine Angel, und er kann sich selbst ernähren! Eine Alternative wäre, seine Gewässer nicht zu vergiften, seine Großeltern nicht in die Sklaverei zu verschleppen und dann 400 Jahre später in deinem Freiwilligen Sozialen Jahr im Ausland wieder aufzutauchen, um Unsinn von irgendwelchen Fischen zu reden.
Richtig!
Gib einem Mann einen Fisch und er kann einen Tag davon essen. Gib ihm eine Angel, und er kann sich selbst ernähren! Eine Alternative wäre, seine Gewässer nicht zu vergiften, seine Großeltern nicht in die Sklaverei zu verschleppen und dann 400 Jahre später in deinem Freiwilligen Sozialen Jahr im Ausland wieder aufzutauchen, um Unsinn von irgendwelchen Fischen zu reden.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Frankie Boyle (geb. 1972) ist ein schottischer Komödiant und Schriftsteller.
Quelle:
Frankie Boyle (2015): Britain’s criminally stupid attitudes to race and immigration are beyond parody.
Kontext:
Das Zitat entstand im Kontext der Diskussion um Migrationsabwehr in Großbritannien. Boyle weist darauf hin, dass Armut und daraus entstehende Migration mit der kolonialen Vergangenheit und Ausbeutung des britischen Empire in Verbindung gebracht werden muss. Auch die britische Entwicklungshilfe parodiert er folgend: „Danke für das Gold, Jungs, danke für die Diamanten. Wir haben ‘ne Spendensammlung gemacht und euch Angelruten besorgt.“
Zum Weiterlesen:
Timo Kiesel / Carolin Philipp (2011): white charity. Schwarzsein und Weißsein auf Spendenplakaten.
OK
Das Volk, dessen Zustand und Herkunft ich in dieser Schrift abzuhandeln gedenke, die Z*******, sind eine überaus sonderbare Erscheinung in Europa. Wir mögen uns in ihren Wohnungen umsehen, oder bei ihren Mahlzeiten als Zuschauer setzen oder endlich auch nur einen Blick auf ihre Gesichter werfen. Immer finden wir sie eigen und werden bei jedem Schritte von einer neuen und ungewohnten Scene überrascht. Das Sonderbare aber bei diesen irrenden Fremdlingen ist, daß weder Zeit noch Clima, noch Beispiele, bisher auf sie, überhaupt genommen, merklichen Einfluß gehabt haben.
Richtig!
Das Volk, dessen Zustand und Herkunft ich in dieser Schrift abzuhandeln gedenke, die Z*******, sind eine überaus sonderbare Erscheinung in Europa. Wir mögen uns in ihren Wohnungen umsehen, oder bei ihren Mahlzeiten als Zuschauer setzen oder endlich auch nur einen Blick auf ihre Gesichter werfen. Immer finden wir sie eigen und werden bei jedem Schritte von einer neuen und ungewohnten Scene überrascht. Das Sonderbare aber bei diesen irrenden Fremdlingen ist, daß weder Zeit noch Clima, noch Beispiele, bisher auf sie, überhaupt genommen, merklichen Einfluß gehabt haben.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Moritz Gottlieb Grellmann (1756-1804) gilt als Gründer der “Tsiganologie”. In seinem Werk behauptete er, Rom:nja würden Kinder stehlen und vermutlich essen. Weiter beschrieb er die Romni als äußerst sexuell freizügig. Er wurde 1787 zum Professor in Göttingen ernannt.
Quelle:
Gottlieb Grellmann (1787): Historischer Versuch über die Z******* betreffend die Lebensart und Verfassung und Sitten und Schicksale dieses Volkes seit seiner Erscheinung in Europa und dessen Ursprung. Göttingen: Bey Johann Christian Dieterich.
Kontext:
Obwohl Grellmann als der sogenannte Gründer der Tsiganologie gehandelt wird, hat er wohl selbst nie mit Rom:nja gesprochen. Sein gesamtes Werk ist entweder abgeschrieben oder im Gespräch mit einem Priester, der mit Romnja: arbeitete, entstanden. Auch war es nicht Grellmann, der die indische Herkunft linguistisch nachweisen konnte. Die Schrift ist ein Beispiel dafür, wie in der sozialwissenschaftlichen Forschung über, aber nicht mit den „Forschungsobjekten“ gesprochen wird.
Zum Weiterlesen:
*Ian F. Hancock (1987): The Pariah Syndrome: An Account of Gypsy Slavery and Persecution. Ann Arbor: Karoma Publishers.
OK
Witbooi an Leutwein: (…) Daß ich dem deutschen Kaiser nicht unterstellt sein will, das ist doch keine Sünde, Schuld oder Ehrlosigkeit, die Sie berechtigte, die Todesstrafe gegen mich auszusprechen. Ich bitte Sie nochmals, lieber Freund, (…) greifen Sie mich nicht an und lassen Sie mich in Frieden. Leutwein an Witbooi: Daß Du Dich dem Deutschen Reich nicht unterwerfen willst, ist keine Sünde und keine Schuld, aber es ist gefährlich für den Bestand des deutschen Schutzgebietes. Also (…) sind alle weiteren Briefe, in denen Du mir Deine Unterwerfung nicht anbietest, nutzlos.
Richtig!
Witbooi an Leutwein: (…) Daß ich dem deutschen Kaiser nicht unterstellt sein will, das ist doch keine Sünde, Schuld oder Ehrlosigkeit, die Sie berechtigte, die Todesstrafe gegen mich auszusprechen. Ich bitte Sie nochmals, lieber Freund, (…) greifen Sie mich nicht an und lassen Sie mich in Frieden. Leutwein an Witbooi: Daß Du Dich dem Deutschen Reich nicht unterwerfen willst, ist keine Sünde und keine Schuld, aber es ist gefährlich für den Bestand des deutschen Schutzgebietes. Also (…) sind alle weiteren Briefe, in denen Du mir Deine Unterwerfung nicht anbietest, nutzlos.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Hendrik Witbooi, eigentlich ǃNanseb ǀGabemab (ca. 1830-1905) war seit Ende des Jahres 1888 Kaptein des mit den Nama verwandten Volks der Orlam, der Witbooi.
Quelle:
Der Spiegel 13/1985.
Kontext:
Theodor Gotthilf Leutwein war Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe und Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika. Hornkranz (im heutigen Namibia) war kolonial-historisch bekannt für ein Massaker, bei dem 1893 unter Leutweins Kommando 80 Witbooi-Kämpfer getötet sowie 40 Frauen und Kinder verschleppt wurden. Kaptein Hendrik Witbooi wird als afrikanischer Führer gesehen und gefeiert, der als Erster bewaffneten Widerstand gegen die deutschen Kolonialist*innen geleistet hat. Interessant ist in dem Briefwechsel, dass in Leutweins Erwiderungen die Betroffenen der Kolonialisierung mitverantwortlich gemacht werden für die Brutalität, mit der die koloniale Eroberung einherging. Witboois “Hartnäckigkeit” wird von Leutwein als irrationales Verhalten beschrieben, das den Frieden für die deutschen Schutzgebiete gefährde. In diesem Sinn wird Witbooi auch verantwortlich dafür gemacht, dass es zum Krieg und Mord gegen die Witboois kommt. Damals wie auch heute wurde eine Strategie verfolgt, die in Deutschland Wohlstand und Frieden auf Kosten des Globalen Südens wahren will. Auch heute noch wird in den hiesigen Geschichtsbüchern Widerstand gegen Kolonialherrschaft kaum thematisiert und damit nicht wertgeschätzt. Stattdessen wird immer noch das Märchen von gleichberechtigten Handelsbeziehungen und Entdeckungsreisen erzählt. Witbooi starb 1904 im Gefecht gegen die deutsche Kolonialmacht.
Zum Weiterlesen:
*Der Spiegel (1985): „Aufräumen, aufhängen, niederknallen …“. Die Deutschen in ihrer Kolonie Südwestafrika: Rassenhochmut und Völkermord.
*Reinhard Koesseler (2007): Genocide, Apology and Reparation – the linkage between images of the past in Namibia and Germany.
*Horst Gründer (Hrsg., 2006): ‚…da und dort ein junges Deutschland gründen. Rassismus, Kolonien und kolonialer Gedanke vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. München: Deutscher Taschenbuch Verlag.
*Sebastian Conrad (2008): Deutsche Kolonialgeschichte. München: C.H. Beck.
OK
Ein Teil des Mehrprodukts aus Afrika wurde dazu verwandt, die Lage der europäischen Arbeiter zu verbessern und diente als Bestechung, um letztere weniger revolutionär zu machen. Diese Bestechung nahm die Form von Lohnerhöhungen, besseren Arbeitsbedingungen und umfangreicheren Sozialleistungen an. Die Gewinne aus der Kolonialherrschaft verteilten sich auf vielerlei Arten in der gesamten europäischen Gesellschaft. (…) Indessen erzielte der Kapitalist dadurch nur höhere Gewinne. Der Absatz erhöhte sich und die einheimischen Pflanzer an der Elfenbeinküste und in Kolumbien erhielten trotzdem keine höheren Preise.
Richtig!
Ein Teil des Mehrprodukts aus Afrika wurde dazu verwandt, die Lage der europäischen Arbeiter zu verbessern und diente als Bestechung, um letztere weniger revolutionär zu machen. Diese Bestechung nahm die Form von Lohnerhöhungen, besseren Arbeitsbedingungen und umfangreicheren Sozialleistungen an. Die Gewinne aus der Kolonialherrschaft verteilten sich auf vielerlei Arten in der gesamten europäischen Gesellschaft. (…) Indessen erzielte der Kapitalist dadurch nur höhere Gewinne. Der Absatz erhöhte sich und die einheimischen Pflanzer an der Elfenbeinküste und in Kolumbien erhielten trotzdem keine höheren Preise.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Walter Rodney (1942-1980) war ein marxistischer Historiker und Politiker aus Guyana. In einer Arbeiterfamilie geboren, hat er in Guyana und auf Jamaika studiert und u.a. in Hamburg und in Tansania gelehrt. 1980 wurde er während des Wahlkampfes für die Working People’s Alliance bei einem Bombenanschlag umgebracht. Eine Untersuchungskommission befand 2015, dass der Anschlag von staatlichen guayanischen Stellen ausging.
Quelle:
Zitat: Walter Rodney (1975: 173).
Bild: Wikimedia
Kontext:
Von kolonialen Eroberungen und Ausbeutung profitierten vor allem die involvierten europäischen Unternehmen und die Staatskassen der Kolonialmächte. Die den kolonisierten Gebieten geraubten Ressourcen und die Ausbeutung der Menschen führten aber auch dazu, Konflikte zwischen Arbeit und Kapital in den Metropolen zu entschärfen, indem die Arbeiterklassen einen Anteil an der kolonialen Ausbeutung erhielten, bspw. indem Konsumgüter wie Zucker und Kaffee für sie günstig erhältlich wurden. Dadurch wurde die europäische Arbeiterklasse ermutigt, sich mit der herrschenden Klasse ihres Landes zu solidarisieren anstatt mit den Ausgebeuteten anderer Kontinente. Um diese „Solidarisierung“ zu erreichen, wurden auch Chauvinismus, Rassismus und der Volksbegriff genutzt.
Zum Weiterlesen:
*Walter Rodney (1975): Afrika. Die Geschichte einer Unterentwicklung. Berlin: Klaus Wagenbach.
*Benedict Anderson (2005): Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines erfolgreichen Konzepts. Frankfurt am Main: Campus.
OK
Wir müssen ein kühnes neues Programm in Gang setzen, um die Vorzüge unseres wissenschaftlichen und industriellen Fortschritts für die Verbesserung und das Wachstum der unterentwickelten Gegenden zur Verfügung zu stellen.
Richtig!
Wir müssen ein kühnes neues Programm in Gang setzen, um die Vorzüge unseres wissenschaftlichen und industriellen Fortschritts für die Verbesserung und das Wachstum der unterentwickelten Gegenden zur Verfügung zu stellen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Harry S. Truman (1884-1972) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokraten) und von 1945 bis 1953 Präsident der USA.
Quelle:
Harry S. Truman (20.01.1949): 19 – Inaugural Address.
Kontext:
Trumans Rede wird oftmals als Beginn von Entwicklungspolitik herangezogen. Diese ist jedoch schon älter. Schon 1929 schufen Großbritannien den ‚Colonial Development Act‘. Ideen von menschlicher und gesellschaftlicher Entwicklung lassen sich über die Aufklärung zurückverfolgen bis in die griechische Antike. Besonders wirkmächtig wurde das Konzept politisch nach dem Zweiten Weltkrieg, im Kontext des Kalten Krieges und der Dekolonisierung. Auch die USA nutzte sowohl das Versprechen von „Entwicklung“ sowie auch die Abwertung der „Unterentwicklung“ für ihre geo- und außenpolitischen Interessen.
Zum Weiterlesen:
*Aram Ziai (2010): Zur Kritik des Entwicklungsdiskurses. In: APuZ – Aus Politik und Zeitgeschichte 10.
*Arturo Escobar (1995): Encounterin Development. The Making and Unmaking of the Third World. Princeton: Princeton University Press.
OK
Gleich nach meiner Ankunft in Indien ergriff ich auf der ersten von mir entdeckten Insel mit Gewalt einige ihrer Bewohner, damit sie lernen und mich informieren sollten, über das, was es in diesen Gegenden gab. Und so verstanden sie uns bald, und wir sie, durch Sprache oder Zeichen, und sie waren sehr nützlich. Ich habe sie immer noch bei mir und sie sind sich sicher, dass ich vom Himmel komme.
Richtig!
Gleich nach meiner Ankunft in Indien ergriff ich auf der ersten von mir entdeckten Insel mit Gewalt einige ihrer Bewohner, damit sie lernen und mich informieren sollten, über das, was es in diesen Gegenden gab. Und so verstanden sie uns bald, und wir sie, durch Sprache oder Zeichen, und sie waren sehr nützlich. Ich habe sie immer noch bei mir und sie sind sich sicher, dass ich vom Himmel komme.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Christoph Kolumbus (ca. 1451-1506) war italienischer Seefahrer und Menschenhändler. Die Suche nach einem Seeweg nach Indien führte ihn in die Amerikas. Kolumbus war so maßgeblich an der Kolonisierung des Kontinents beteiligt.
Quelle:
Andres Bernaldez (1930): The Voyages of Christopher Columbus, Being the Journals of his First and Third, and the Letters Concerning his First and Last Voyages, to Which is Added the Account of his Second Voyage. London: The Argonaut Press.
Kontext:
Die europäische Kolonialexpansion wird oft in drei Phasen aufgeteilt: [1] Der spanische und portugiesische Kolonialismus, hauptsächlich der Amerikas ab dem Ende des 15. Jahrhunderts, dem die Ausbeutung der Ressourcen zugrunde lagen. [2] Die britische, französische und niederländische Kolonialisierung Asiens und Teilen Amerikas und Südafrikas ab dem 17. Jahrhundert (mit Unterstützung der „British East India Company“ und der „Dutch West“ und „East India Company“) sowie der Siedlungskolonialismus in den Amerikas und [3] Ende des 19. Jahrhundert die koloniale Aufteilung Afrikas in Einflusszonen europäischer Großmächte. Obwohl sich die unterschiedlichen Phasen unterschieden, einte sie die gewalttätige Unterwerfung der Bevölkerung und der Glauben an weiße Überlegenheit, der schon aus Kolumbus‘ Zitat spricht. Die Kolonisation war in vielen Gebieten von großem Widerstand begleitet: In Südafrika gab es von 1779 bis 1879 Kriege mit den Xhosa. Auch die britische Eroberung Indiens dauerte 100 Jahre. In Algerien brauchten die Franzosen 20 Jahre für die Besetzung des Landes.
Zum Weiterlesen:
*Josephine Apraku (2017): Kolonialismus im Unterricht. Webinar.
*Bernd-Stefan Grewe & Thomas Lange (2015): Kolonialismus. Stuttgart: Reclam.
*Al Jazeera (2019): Because Colonialism. 25min.
*Raoul Peck (2021): Exterminate All the Brutes. Trailer.
*Göran Olsson (2014): Concerning Violence. Trailer.
OK
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