Mensch-Natur 17

Quote:

Unser Wald ist feucht und so kann sich kein Feuer in seinem Inneren ausbreiten. Die Brände ereignen sich praktisch an denselben Orten, an denen Indigene und Mischlinge ihre Gärten in bereits abgeholzten Gebieten niederbrennen.

Quelle:

Autor*inneninfo:

Jair Bolsonaro (geb. 1955) ist seit 2019 Präsident von Brasilien. Er wird stark kritisiert für seine autoritäre und neoliberale Politik, sowie für seine frauenfeindlichen, homophoben und rassistischen Äußerungen.

Kontext:

jair BolsonaroVon 2000 bis 2018 wurde Regenwald in der Größe von Spanien abgeholzt: 513.016 km² (Amazonia Socioambiental 2020). Besonders Bolsonaro, dessen politische Karriere von Großgrundbesitzer*innen gefördert wurde (Süddeutsche, 17.05.2020), treibt die Vernichtung und Ausbeutung des Regenwaldes und somit des Klimawandels voran. Es sollen neue Flächen für Viehzucht und Landwirtschaft entwaldet werden. Auch die Förderung von Bodenschätzen im Amazonasgebiet wie Mineralien oder Öl soll durch neue Gesetze erlaubt werden. Unternehmen können außerdem nach Bolsonaros Plänen bald leichter an legale Titel für indigenes Land kommen. Die deutsche Bundesregierung hatte im Dezember 2019 ein Lieferketten-Abkommen mit Brasilien unterzeichnet, nach dem Importe von Fleisch, Soja und Holz sowohl als entwaldungsfrei als auch ohne sklavenähnliche Arbeitskräfte produziert werden sollen. Allerdings waren ein Jahr später nur 22% der Sojaimporte dahingehend zertifiziert, während die Importe aus Brasilien insgesamt anstiegen (Deutsche Umwelthilfe 2020). Auch im zweitgrößten Regenwald der Welt, im Westen Papua-Neugineas, das seit 1963 von Indonesien besetzt ist, wird die Abholzung auf indigenem Gebiet vorangetrieben (Raki Ap 2021) und die lokale Bevölkerung unterdrückt (UN Human Rights Office, 30.11.2020), während westliche Konzerne wie BP dort ungestört aktiv sind und sich nicht „in die politische Belange einmischen wollen“ (Financial Times, 16.09.2019).

Zum Weiterlesen:

Jahr:

2020