Quote:
Zu verkaufen: Ein paar erstklassige Z*******, zu kaufen auf der Auktion im Kloster von St. Elias am 8. Mai XXXX bestehend aus 18 Männern, 10 Jungen, 7 Frauen und 3 Mädchen in guter Verfassung.
Quelle:
Zitat: Ian Hancock (1987): The Pariah Syndrome. An Account of Gypsy Slavery Tucson: Karoma Pub.
Bild: ORF
Autor*inneninfo:
Ian Hancock (geb. 1942) recherchierte das Zitat von 1852. Er ist selbst Romani. 1971 promovierte er, obwohl er kein Abschlusszeugnis von der High School hatte. Er wurde Professor an der Universität Texas und eröffnete das Romani-Archive and Documentation Center, welches über 10.000 Titel zum Thema Rrom:nja und Sinte:zza beinhaltet. Sein Buch „The Pariah Syndrome“ ist eines der wenigen, welches die Geschichte der Sklaverei rumänischer Rrom:nja beschreibt.
Kontext:
Eigentlich war Sklaverei im Europa seit dem frühen Mittelalter verboten und es gab stattdessen das System der Leibeigenen (Federici 2014: 27). Dass Romn:ja allerdings das erste Mal in rumänischen Chroniken aus dem 14. Jahrhunder als „Gegenstände“ in Klostern erwähnt werden, belegt eine gegenteilige Realität. Sowohl das Königshaus, als auch der Adel versklavten Romn:ja. Auch in Klöstern konnte man versklavte Romn:ja antreffen, die in unterschiedlichen Professionen arbeiteten, als Schmiede, Bergarbeiter:innen, Köch:innen, Feldarbeiter:innen oder Musiker:innen.
Zum Weiterlesen:
*Ian Hancock (1987): The Pariah Syndrome. An Account of Gypsy Slavery Tucson: Karoma Pub.
*ORF (2016): Ende der Sklaverei in Rumänien vor 160 Jahren.
*Silvia Federici (2014): Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum.
Jahr:
1852