Quote:
Was können wir machen, außer Widerstand zu leisten? (…) Es wird nicht leicht sein, ihre Verbrechen gegen unser Volk zu vergelten, denn jeder unserer Schritte wird auf massive und willkürliche Vergeltung stoßen. (…) Aber das Schicksal unseres Volkes auf dieser Erde steht bereits fest. (…) Wir können entweder mit ihnen sterben oder versuchen, ihren Tod zu rächen. Unsere Rache wird zügel- und erbarmungslos sein müssen.
Quelle:
Jochen Kast, Bernd Siegler & Peter Zinke (1999): Das Tagebuch der Partisanin Justyna. Jüdischer Widerstand in Krakau. Berlin: Elefanten Press. Die Jahreszahl (1943) bezeichnet das ungefähre Entstehungsdatum des Zitats.
Autor*inneninfo:
Gusta Dawidsohn-Draenger (1917-1943) kam in Krakau in einer orthodoxen jüdischen Familie zur Welt. In ihrer Jugend schloss sie sich der zionistischen Jugendgruppe Akiva an, für deren Zeitung sie Artikel verfasste und in deren Vorstand sie wirkte. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war sie maßgeblich an der Koordinierung des jüdischen Widerstands gegen die Nazis beteiligt. Gemeinsam mit anderen – unter ihnen ihr Ehemann Shimshon Draenger – schmuggelte sie Waffen, organisierte Verstecke und kämpfte mit Partisan:innen in den umliegenden Wäldern. Im November 1943 wurde sie mit ihrem Ehemann von den Deutschen ermordet. Zwischen Januar und März 1943 hatte sie im Gefängnis auf einer Rolle Toilettenpapier ihre umfangreichen Erinnerungen festgehalten.
Kontext:

Zum Weiterlesen:
*Julius H. Schoeps, Dieter Bingen & Gideon Botsch (2016): Jüdischer Widerstand in Europa (1933-1945): Formen und Facetten.
*Wolfgang Benz (2002): Lexikon des Holocaust, München: Ch. Beck.
*Claude Lanzmann (1985): Shoah. Dokumentarfilm.
*Jules Schelvis (2003): Vernichtungslager Sobibór, Münster: Unrast.
Jahr:
1943