Migration und Flucht 3

Quote:

Am Anfang erzählte ich allen, ich sei aus Trinidad, damit ich nicht über Sri Lanka und den Krieg sprechen musste. Ich wollte nicht sagen, dass ich eine Geflüchtete bin.

Quelle:

Frank Sawatzki (2005): Maya rennt.

Autor*inneninfo:

Mathangi „Maya“ Arulpragasam (geb. 1975) ist eine britische Sängerin und Musikproduzentin, die unter dem Kürzel M.I.A. auftritt, was sowohl für Missing in Action als auch Missing in Acton (Stadtteil von London) steht.

Kontext:

MIAGeflüchtete Menschen sind oft jahrelanger Migration ausgesetzt, bis sie ihr Zielland erreichen. Die seelischen Traumata, die Geflüchtete möglicherweise aus Kriegsgebieten mit sich bringen (Kriegserfahrungen und Vergewaltigung, Verlust von Familienangehörigen), haben aufgrund des Überlebenskampfes im Grenzregime oft wenig Raum für Heilung. Im Gegenteil: Die Gewalt und fehlende Schutzräume – insbesondere für Frauen – setzen sich im Ankunftsland oft fort. In vielen Ländern gibt es allerdings selbstorganisierte kritisch-psychiatrische Versorgungsstellen, die bei der Bearbeitung von psychischen Traumata Hilfestellungen leisten.

Zum Weiterlesen:

*Kien Nghi Ha (2003): Die kolonialen Muster deutscher Arbeitsmigrationspolitik. In: Hito Steyerl & Encarnación Gutiérrez Rodríguez (Hrsg.): Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik. Münster: Unrast, S. 56–107. *Maria do Mar Castro Varela (2017): „Das Leiden der Anderen betrachten“. Flucht, Solidarität und Postkoloniale Soziale Arbeit. In: Johanna Bröse et al. (Hrsg.): Flucht. Herausforderungen für Soziale Arbeit. Wiesbaden: Springer, S. 3-20.

Jahr:

2005