Migration und Flucht 18

Quote:

„Was machst du hier, mein Kamerad? Ding, Ding. Wer brachte dich her durch bösen Verrat? Ding, Ding. Ist das das Boot, das dich betrog? Ding, Ding. Oder war’s der Schlepper, der dich belog? Ding, Ding. Wie die Kinder in Mütters Armen ertranken. Ding, Ding. Europas Völker den Schleppern danken. Ding, Ding

Quelle:

Deutschlandfunk (02.07.2020): Geflüchtete in Tunesien Die Toten von Zarzis.

Autor*inneninfo:

Mohsen Lihidheb (Geburtsdatum unbekannt), tunesischer Fischer und Künstler, Begründer Museum des Meeres.

Kontext:

mohsen-lihidhebJedes Jahr machen sich tausende Menschen auf den Weg, um vor Armut, Krieg, Diskriminierung und der Klimakatastrophe von Afrika nach Europa zu fliehen. Manchmal kommen bis zu 2.000 Menschen an einem Tag in Lampedusa an (Der Standard, 11.05.2021). Der Atlantik vor den kanarischen Inseln, der griechische Grenzfluss Evros, aber besonders das Mittelmeer bilden die oft tödliche Grenze der Festung Europa. Die Reisenden werden von Politiker*innen für geostrategischen Druck ausgenutzt (Deutschlandfunk, 29.12.2021), von Küstenwachen zurückgedrängt (Graf 2021), von Landwirten ausgebeutet (globalslaveryindex.org) und in Lagern interniert (arte tv, 01.12.2021). Doch es gibt auch Solidaritätsinitiativen, Selbstorganisierung von Migrant*innen und Einzelpersonen wie Mohsen Lihidheb, die auf die Ausbeutungsstrukturen aufmerksam machen und auf eine Veränderung des Migrationsregimes drängen.

Zum Weiterlesen:

Jahr:

2020