Quote:
„So fühlte ich ja auch, nur, dass man das nach außen gar nicht tragen kann. Sie können ihren Schmerz und den Grund für diesen Schmerz, dass die Zwangssterilisation war, konnte ich ja gar nicht nach außen irgendwie deutlich machen. Weil es mit einem solchen Makel behaftet ist, als minderwertig zwangssterilisiert worden zu sein, lebenslang als minderwertig abgestempelt zu sein. Das ist ja eine unglaubliche Sache. Stellen Sie sich mal vor, Sie wären das!“
Quelle:
RBB, 27.05.2010: "
Autor*inneninfo:
Dorothea Buck (1917-2019) war eine deutsche Autor*in und Bildhauer*in. Sie wurde unter der NS-Herrschaft als psychisch krank eingestuft und zwangssterilisiert. Sie hielt kritische Vorträge, schrieb Aufsätze und u.a. ein Theaterstück über den hunderttausendfachen Mord an psychisch Kranken und Behinderten in der NS-Zeit. 1992 gründete sie mit anderen Betroffenen den Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener.
Kontext:

Zum Weiterlesen:
*Stefanie Michaela Baumann 2009: Menschenversuche und Wiedergutmachung : Der lange Streit um Entschädigung und Anerkennung der Opfer nationalsozialistischer Humanexperimente. Berlin, Boston, Oldenbourg: De Gruyter.
*Jürgen Zimmerer, Holocaust und Kolonialismus. Beitrag zu einer Archäologie des genozidalen Gedankens, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 51/2003, S. 1098–1119, hier S. 1102. Seine Beiträge zur Kontinuitätsfrage erschienen noch einmal gesammelt als ders., Von Windhuk nach Auschwitz? Beiträge zum Verhältnis von Kolonialismus und Holocaust, Berlin 2011.
Jahr:
1936 (2010)