Kultur 8

Quote:

Die heutigen Kulturen entsprechen nicht mehr den alten Vorstellungen geschlossener und einheitlicher Nationalkulturen. (…) Die Kulturen sind hochgradig miteinander verflochten und durchdringen einander. Die Lebensformen enden nicht mehr an den Grenzen der Nationalkulturen, sondern überschreiten diese und finden sich ebenso in anderen Kulturen. Die neuartigen Verflechtungen sind eine Folge von Migrationsprozessen sowie von weltweiten (im)materiellen Kommunikationssystemen und von ökonomischen Interdependenzen.

Quelle:

Institut für Auslandsbeziehungen (1995): Migration und Kultureller Wandel. Schwerpunktthema der Zeitschrift für Kulturaustausch, 45. Jg., 1. Vierteljahr.

Autor*inneninfo:

Wolfgang Welsch (geb. 1946) ist ein deutscher Philosoph und Vertreter eines transkulturellen Ansatzes.

Kontext:

WelschDer Ansatz der Transkulturalität ist aus der Kritik am interkulturellen Ansatz entstanden und versucht, diesen weiterzuentwickeln. Zentrale Merkmale sind, dass Kulturen nicht als abgegrenzte Einheiten gedacht werden, sondern als vernetzt, vermischt und dynamisch. Die Idee von Kulturkreisen wird abgelehnt. Eine Kritik daran ist jedoch, dass Machtverhältnisse nicht mitgedacht werden.

Zum Weiterlesen:

*Kulturshaker: Transkulturalität.

Jahr:

1995