Gender und Sexualität 1

Quote:

Ihr seid die wahren Hyänen, die uns mit der Zartheit ihrer Haut verlocken, und hat die Torheit uns einmal in eure Nähe gebracht, dann stürzt ihr euch auf uns. Ihr seid die Verräter:innen der Weisheit, der Hemmschuh der Industrie, (…) eine Erschwernis für Tugend und Ansporn, die uns zu allen Lastern, zu Ungerechtigkeit und zum Verderben treiben. Ihr seid das Narrenparadies, die Seuche für weise Männer und der große Fehler der Natur.

Quelle:

Walter Charleton (1659): Ephesian Matron. Zitiert nach Silvia Federici (2014: 201).

Autor*inneninfo:

Walter Charleton (1616-1707) war englischer Naturphilosoph und Arzt.

Kontext:

Walter Charleton Frauen dienen immer wieder als Sündenböcke: von der biblischen Geschichte, in der Eva Adam verführt, in den Apfel zu beißen, über die Hexenverfolgungen, durch die Frauen für jegliche gesellschaftliche Probleme dieser Zeit verantwortlich gemacht wurden. In dem Zitat werden Frauen u.a. dafür beschuldigt, Männern den Verstand zu rauben durch ihre sexuelle Attraktivität. Diese Verantwortungsumkehr wird auch heute noch benutzt, wenn z.B. ein Opfer einer sexuellen Gewalttat für die ihnen zugefügte Gewalt selbst verantwortlich gemacht werden und nicht der/die Täter:in.

Zum Weiterlesen:

*Silvia Federici (2014): Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum kritik & utopie.

Jahr:

1659