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Wir wollten dauerhaften Frieden, wahre Demokratie und Gerechtigkeit. Aber schon nach wenigen Monaten mussten wir erkennen, dass sich unsere Hoffnungen nicht erfüllten. Deshalb kehrten wir in die Berge zurück, um den Kampf für die Befreiung unseres Landes fortzusetzen.
Quelle:
Rheinisches JournalistInnenbüro & Recherche International e.V. (2008): 100f.
Autor*inneninfo:
Remedios Gomez-Paraiso (1919-2014) war Kommandantin der antijapanischen Volksbefreiungsarmee Hukbalahap auf den Philippinen im Zweiten Weltkrieg. Hier über die „Befreiung“ und Wiederbesetzung der Philippinen durch die USA 1944.
Kontext:
Die Philippinen waren ab 1571 eine spanische Kolonie, bis sie nach antikolonialen Befreiungskämpfen 1898 die Unabhängigkeit ausriefen. Allerdings wurde sie nicht anerkannt und im philippinisch-amerikanischen Krieg von 1899 bis 1902 verlor ein Fünftel der Bevölkerung ihr Leben. Danach wurden die Inseln eine US-amerikanische Kolonie, bis sie 1942 von japanischen Truppen besetzt wurden. Die Antijapanische Volksbefreiungsarmee war die größte Widerstandsbewegung der Philippinen und bestand aus 30.000 Kämpfer:innen und 70.000 Reservist:innen. Sie kollaborierten mit den USA gegen die Japaner, waren aber eine linksgerichtete Partisan:innengruppe, die gegen die US-amerikanische Kolonialherrschaft eintrat. Schriftsteller Ricardo Trota Jose zufolge waren 80% der Filipin@s im Widerstand oder haben ihn unterstützt: „Eine Million Filipinos kämpften in verschiedenen Guerilla-Bewegungen. Das Problem war nur: Es gab nicht genug Waffen. Auf zwanzig Freiwillige, die zu den Partisanen gingen, kam nur ein Gewehr" (rjb & ri 2008). 1946 erlangten die Philippinen zwar ihre Unabhängigkeit, installierten aber eine US-freundliche Regierung. Erst 1990 unter Präsidentin Corazon Aquino wurden die Widerstandskämpfer:innen als solche anerkannt (Rheinisches Journalistenbüro & Recherche International 2008: 100f.).
Zum Weiterlesen:
*Rheinisches JournalistInnenbüro & Recherche International e.V. (2008): Die dritte Welt im zweiten Weltkrieg. Unterrichtsmaterialien zu einem vergessenen Kapitel der Geschichte.
Jahr:
1944