Arbeit 12

Quote:

Die Hexe ist nun dahin, doch ihre Ängste und die Mächte, gegen die sie Teil ihres Lebens gekämpft hat, bestehen fort. Wir brauchen nur die Zeitung aufschlagen, um zu lesen, wie die gleichen Anschuldigungen gegen die müßigen Armen erhoben werden. (…) Die Enteigner begeben sich in die Dritte Welt, zerstören Kulturen, plündern die Ressourcen der Länder und der Menschen. Wenn wir das Radio anstellen, können wir das Knistern der Flammen hören. (…) Doch auch der Kampf geht weiter.

Quelle:

Zitat: Silvia Federici (2012): Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum, S. 253. Bild: Wikimedia.  Die Darstellung von 1880 zeigt die Verbrennung von Elisabeth Plainacher 1583 als angebliche Hexe in Wien.

Autor*inneninfo:

Starhawk (geboren 1951 unter dem Namen Miriam Simos) ist eine US-amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin. Sie schreibt feministische, auf Göttinnenreligion zentrierte Sachbücher.

Kontext:

Starhawk bezieht sich auf die Verfolgung von Frauen als Hexen im Kontext kapitalistischer Enteignung von Gemeinschaftsgütern seit dem 14. Jahrhundert in Europa. Sie sieht Parallelen in der Art, wie in der Ausbreitung des Kapitalismus die Lebens- und Arbeitsweisen und das Wissen von Frauen in Europa abgewertet wurden mit der Weise, wie später Gesellschaften im Globalen Süden und heute arme Menschen als minderwertig angesehen werden. Der Widerstand dieser Akteur*innen stand immer im Weg der kapitalistischen Ausbeutung von Mensch und Natur.

Zum Weiterlesen:

Silvia Federici (2012): Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum.

Jahr:

1982